03.12.2009

Neuer Mutterkuhstall für 60 Rinder

Hintergrundinformationen zum Projekt anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme des neuen Mutterkuhstalls in Forbach – Hundsbach, Betrieb Peter Wacker

Der Mutterkuhstall wurde von Herrn Wacker in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Wohnsitz errichtet. Er bewirtschaftet im aktuellen Jahr 51 ha Mindestflurflächen in Hundsbach, einem Gemeindeteil von Forbach. In den kommenden Jahren sollen durch Beweidung und Heuwerbung bis zu 80 ha Fläche gepflegt werden, um damit einen wesentlichen Beitrag zur Bewirtschaftung von Grünland in der LEADER-Region, Berggebiet "Nordschwarzwald", und der Erhaltung der Mindestflur zu leisten.

Herr Wacker ist gelernter Metzger und mit der Landwirtschaft sehr gut vertraut. Er ist in einem Rinder haltenden Betrieb aufgewachsen und seit 1991 selbständiger Landwirt mit anfangs 15 Rindern und der entsprechenden Futterfläche. Sein erklärtes Ziel ist es, den Tieren durch artgerechte Haltung ein stressfreies Aufwachsen zu ermöglichen. Vor allem sieht er in einer stress- und angstfreien Schlachtung seine Verantwortung für das einzelne Tier und erreicht dadurch optimale Fleischqualitäten. Die Vermarktung soll künftig „ab Hof“ erfolgen und über Bauern- und Wochenmärkte erweitert werden. Es ist angedacht, dem Erzeugerring der Marke „echt Schwarzwald“ beizutreten.

 

Bauausführung
Der fertig gestellte Tretmiststall bietet Stallplätze für 48 Mutterkühe mit Nachzucht. Die Bauausführung des Stalls ist so gestaltet, dass die Arbeitsabläufe wirtschaftlich und praktisch durchgeführt werden können. Weitere Daten zum Stallbau können beim Landwirtschaftsamt Rastatt erfragt werden.

 

Öffentliches Interesse der geplanten Investition
Der Betrieb leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft in Hundsbach. Durch die Bewirtschaftung der Flächen mit Weiderindern und Heuwerbung wird der für Hundsbach typische Charakter der Landschaft in Berggebieten erhalten und die Mindestflur offen gehalten. Die naturnahe und Natur erhaltende Bewirtschaftung wird mit angepasster Weidehaltung und Heuwerbung am besten erreicht und vermeidet dadurch Erosionsschäden.

 

Die Flächen liegen in folgenden Gebieten: Berggebiet nach Bergbauernprogramm, Untergrenzflur nach Flurbilanz (= keine Pflegepflicht), Mindest- und Erholungsflur. Kartiert sind magere, rotschwingelreiche Berg-Glatthaferwiesen, Magerrasen auf bodensauren Standorten, Borstgrasrasen und Bärwurzwiesen; kleinseggenreiche Riede, zum Teil mit seltenen Orchideen. Der Anteil nach § 32 geschützten Biotopen ist dort sehr hoch. Durch angepasste Weidenutzung mit Ausgrenzung wertvoller Flächen und deren Mahd können diese wertvollen Wiesen erhalten werden.

 

Zusammenfassende Bewertung der Baumaßnahme
Die jetzt abgeschlossene Baumaßnahme ist für die Offenhaltung der Mindestflur und der Landschaftspflege in Forbach-Hundsbach von großer Bedeutung. Ohne den neuen Mutterkuhstall am realisierten Standort wäre Herr Wacker gezwungen gewesen, seine Tierhaltung aufzugeben. Eine Aufgabe des Betriebs hätte zum Verlust von einmaligen Grünland- und Naturschutzflächen und zu sehr hohen Pflegekosten mit öffentlichen Mitteln geführt und das jahrelange Engagement und die bisherigen finanziellen Aufwendungen der Gemeinde Forbach zunichte gemacht.

 

Aufgrund des Beitrags der Maßnahme zum Erhalt und zur Pflege der Kulturlandschaft im Nordschwarzwald und des damit verbundenen nachweislich großen öffentlichen Interesses wurde die Stallbaumaßnahme durch die Gemeinde und die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald mit Mitteln Landes Baden-Württemberg und der Europäischen Union ( Europäischer Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums = ELER) unterstützt.

 
 

Textvorlage und Bilder: Martin Höß



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Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.