Eine Million für LEADER-Region Nordschwarzwald
Bildquelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).
Aktionsgruppe erhält bis 2020 weitere EU-Mittel
Erfreut nahmen die Vertreter der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald am Montag (04.06.2018) die Urkunde mit der Fördermittelzusage über eine Million Euro EU-Mittel von Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, persönlich entgegen.
"Damit können wir für die verbleibende Förderperiode zahlreiche weitere gute Projekte unterstützen", hob der Vorsitzende der Aktionsgruppe, Landrat Helmut Riegger, hervor.
LEADER ist das bedeutendste Regionalentwicklungsprogramm im Land – darin sind sich Minister Peter Hauk und Landrat Helmut Riegger einig. Mit LEADER sollen strukturschwache ländliche Regionen nachhaltig weiterentwickelt und wirtschaftlich gestärkt werden. Die Idee, dass die Bevölkerung, lokale Vereine, Kommunen und Institutionen ein Entwicklungskonzept für ihre Region erarbeiten und darin Handlungsfelder und Förderschwerpunkte definieren, hat sich bewährt. „Auf dieser Grundlage haben wir in der ersten Fördertranche bereits viele gute Projekte auf den Weg gebracht und unsere bisherigen Mittel nahezu vollständig gebunden.
Die Zuweisung neuer Fördermittel war wichtig, damit wir weiterhin schlagkräftig bleiben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass wir auch künftig weit mehr Projekte haben werden als wir bedienen können“, machte Riegger deutlich.
Auf seinen Zuspruch trafen vor allem auch die Aussagen des Ministers zum Bürokratieabbau. Zur Entbürokratisierung und weiteren Verbesserung der LEADER-Arbeit forderte der Minister bei der Fördermittelübergabe eine Wende in der EU-Förderpolitik. „Die EU-Regularien für die LEADER-Förderung haben längst ein Ausmaß erreicht, das kaum mehr vermittelbar ist. Die Förderstruktur der Ländlichen Entwicklung ist in einem Maß überreguliert und kompliziert, dass Strategie und Ziele der Förderung unter dem Druck der Bürokratie ins Hintertreffen geraten können“, betonte Minister Hauk. Eine Abkehr von einer Kultur der Kontrolle hin zu einer Kultur des Vertrauens sei dringend angezeigt. Dies sei für die Zukunft der EU-Förderung und darüber hinaus für die gesamte Europäische Union von entscheidender Bedeutung. Dafür mache sich das Land in Brüssel stark.
Hintergrundinformationen:
LEADER ist ein Regionalentwicklungsprogramm der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Die Bezeichnung ist ein Akronym, das aus dem französischen „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ abgeleitet ist und „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ bedeutet. LEADER zeichnet sich durch den Bottom-up- Ansatz aus, also einen Projektansatz von unten nach oben. Das bedeutet, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe über die zu fördernden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Der Nordschwarzwald ist in der Förderperiode 2014-2020 eines von insgesamt 18 LEADER-Aktionsgebieten in Baden- Württemberg. Im Mittelpunkt von LEADER steht die gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen, die auf die jeweilige Region zugeschnitten sind.
Weitere Informationen zu LEADER sind auf der Internetseite der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald unter www.leader-nordschwarzwald.de abrufbar.