19.09.2018

Lebensqualität steigern und Miteinander fördern – Erste Pressefahrt der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald findet großen Anklang

Reporter des Schwarzwälder Boten und des SWR 4 Radio Tübingen besuchen drei LEADER-Projekte im Landkreis Calw

Am zukünftigen Standort des Backhäusles in Beinberg: Bürgermeister Dietmar Fischer (1.v.r.), Vorsitzender des Fördervereins für das Dorfzentrum Bad Liebenzell-Beinberg e.V. Rüdiger Krause (2.v.r.) mit den Mitgliedern des Fördervereins sowie der Geschäftsführerin und der Projektmanagerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald Dajana Greger (6.v.r.) und Christina Braum (8. v.r.)

SWR 4 Radio Tübingen

NORDSCHWARZWALD. Auf dem Programm standen drei LEADER-Projekte, die beispielhaft aufzeigen, wie im Rahmen einer LEADER-Förderung Projekte von Bürgern für Bürger unterstützt werden können. "Die Sicherung der Lebensqualität für Jung und Alt", "Lebendige Dorfzentren", "die Stärkung der Dorfgemeinschaft“, „die Reaktivierung leerstehender Bausubstanz“ sowie „die Steigerung der Wertschöpfung in der Region“ standen hierbei als Themenschwerpunkte im Vordergrund. Allen Projekten gemeinsam ist, dass sie von den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort entwickelt und umgesetzt werden und dazu beitragen die Attraktivität der Dörfer zu erhalten und weiter zu steigern. „Dieses bürgerschaftliche Engagement ist es, welches wir mit LEADER gezielt unterstützen möchten“, betont Dajana Greger, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, die zusammen mit Christina Braum, zuständig für die Förder- und Projektberatung bei LEADER, zur Pressefahrt eingeladen hatte.

Bei der ersten Station stellte der Förderverein für das Dorfzentrum Bad Liebenzell-Beinberg e.V. seine Pläne vor. Direkt im Ortskern entsteht ein Backhaus, das Raum für kulturelle Veranstaltungen und einen Treffpunkt für Bürger und Vereine vor Ort bietet. Aber auch Touristen und Tagesausflügler profitieren. So können sich die Gäste nach einer kleinen Wanderung auf dem bereits bestehenden Waldhufenpfad – ebenfalls ein LEADER-Projekt – das Selbstgebackene aus dem Holzofen schmecken lassen. „So ergänzen sich unsere Angebote ideal“, sagt der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Rüdiger Krause, und betont, „ohne die Anbindung an die vorhandene Infrastruktur, die Unterstützung durch die Stadt, den Einsatz unserer Vereinsmitglieder und ohne die LEADER-Förderung könnten wir das Projekt „Backhäusle“ nicht stemmen“. Beinberg ist in seiner historischen Siedlungsform als Waldhufendorf bundesweit eines der am besten erhaltenen Waldhufendörfer und somit immer einen Besuch wert.

Hinter der Dorfscheune: Von der Dorfscheunen GbR Catherina Haessler mit Tochter, und den Teilnehmern der Pressefahrt.

Weiter ging es nach Schömberg-Bieselsberg, wo der leerstehenden Dorfscheune (Baujahr 1947) wieder Leben eingehaucht wird. Catherina Haessler von der Dorfscheunen GbR erklärte, dass die Scheune zu einem Raum umfunktioniert werden soll, der unkompliziert für Veranstaltungen von Vereinen, Familienfeiern oder für kulturelle Angebote gemietet werden kann. Bei einem Fassungsvermögen von rund 60 Personen und dem Erhalt der alten Bausubstanz bietet die Scheune einen Treffpunkt mit besonders gemütlicher Atmosphäre. Die Scheune ist zudem durchgängig barrierefrei. Zusammengearbeitet wird ausschließlich mit regionalen Handwerkern. Zusätzlich entsteht ein ausgefallenes touristisches Angebot, welches sich speziell für junge Familien eignet – Urlaub machen im „tiny house“, also in kleinen Holzhäuschen zwischen Dorfscheune und Streuobstwiese.

 

Im zukünftigen Verkaufsraum der Firma „Gesundes Wohnen“: Schreinermeister Hans-Peter Mast und Bürgermeister Markus Wendel (Bildmitte) mit der Geschäftsführerin Dajana Greger (1.v.r) und der Projektmanagerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald Christina Braum (1.v.l)

Der ehemalige Kuhstall (Baujahr 1935) der Familie Mast im Bad Teinach-Zavelsteiner Ortsteil Sommenhardt bietet beste Voraussetzungen, um direkt am Wohnort Möglichkeiten für die berufliche Entfaltung zu schaffen und weiterem Flächenverbrauch entgegen zu wirken. Schreinermeister Hans-Peter Mast baut den Stall zu einer Verkaufsfläche mit Büroräumen für ökologische Baustoffe um. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines attraktiven Ortsbildes und siedelt ein weiteres Gewerbe im Dorf an. Mast ist Spezialist für die Sanierung von historischen Gebäuden und hat sich vor allem der Charakterbaumart des Schwarzwaldes, der Weißtanne, verschrieben. Auf die Frage, warum er sich nicht in einer größeren Stadt ansiedelt, schüttelt er nur den Kopf. „Ich möchte hier bei uns im Ort einen Beitrag zur Sicherung der Lebensqualität und zur regionalen Wertschöpfung leisten“, betont er. Mit der Firma „Gesundes Wohnen“ werden vier Arbeitsplätze erhalten und ein neuer geschaffen.

Nähere Informationen zu LEADER, weitere Beispielprojekte sowie die Beschreibung der Handlungsschwerpunkte für die LEADER-Region Nordschwarzwald finden sich im Internet unter http://www.leader-nordschwarzwald.de/.

Einen weitere Artikel zum Thema finden Sie in unserem >>Pressespiegel.



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