03.12.2019

Wiehe wird neuer Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald

Grünes Licht für sieben neue Projekte

Freut sich auf seine neue Aufgabe als Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald – Dr. Frank Wiehe zusammen mit Geschäftsführerin Dajana Greger

In der  jüngsten Sitzung der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald in Bad Teinach-Zavelstein wurde der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wiehe bedankte sich für den Vertrauensvorschuss und würdigte die Arbeit des Gremiums. „Ich freue mich sehr, künftig mit Ihnen gemeinsam die Regionalentwicklung im Nordschwarzwald weiter voran zubringen.“ Damit tritt Wiehe in die Fußstapfen von Landrat Helmut Riegger, der den Vorsitz, im Zuge der Neuorganisation im Landratsamt, abgegeben hatte. Stellvertretender Vorsitzender bleibt der Freudenstädter Landrat Dr. Klaus Michael Rückert.

In der dritten Vergaberunde in diesem Jahr und der vorerst letzten in dieser Förderperiode wurden rund 531.000 Euro EU-Mittel und rund 437.000 Euro Landesmittel ausgelobt. Eine Beschränkung des Projektaufrufs auf einzelne Fördermodule oder Handlungsfelder gab es nicht. Entsprechend groß waren die Anzahl und die inhaltliche Ausrichtung der Projektanträge. Am Ende kamen insgesamt sieben Projekte aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt zum Zug.

Sitzung der LEADER-Aktionsgruppe in Bad Teinach - Zavelstein

Große Zustimmung fand das Pilotprojekt „Zweikaufen“, welches in der Gemeinde  Pfalzgrafenweiler realisiert werden soll. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Nahversorgung in ländlichen Regionen für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Durch das „Miteinkaufen“ von mobilen für weniger mobile Menschen anhand eines „digitalisierten Einkaufszettels“ soll diese Hürde überwunden werden. 


Zur Förderung ausgewählt wurde auch eine  Ausstellungskonzeption für ein Trias-Urzeit- Museum in Rotfelden, die Einrichtung eines Infopoints am Lotharpfad als Folgeprojekt des „Masterplans für die Schwarzwaldhochstraße“ sowie ein Selbstversorgerhaus in Huzenbach, welches ein noch nicht vorhandenes touristisches Angebot in Baiersbronn schafft und gleichzeitig dem Leerstand der alter Pension „Lug ins Tal“ entgegenwirkt.


Neben den touristischen Projekten wurden von der Aktionsgruppe aber auch Projekte ausgewählt, die der Sicherung der Lebensqualität im ländlichen Raum dienen, wie der barrierefreie Umbau und die Modernisierung des Spielberger Gemeindehauses, der Generationenaktivplatz in der Gemeinde Waldachtal sowie die Förderung des Regionentheaters aus dem schwarzen Wald. Hierbei sollen durch die Festanstellung eines Schauspielers theaterpädagogische Projekte von Schulen realisiert und ein festes Schauspielensemble aufgebaut werden. Da dieses Projekt mehr Kulturmittel bindet als der LEADER-Region Nordschwarzwald zur Verfügung stehen, steht diese Auswahlentscheidung unter dem Vorbehalt der Freigabe bzw. Zuweisung weiterer Fördermittel durch das Land.


Mit den sieben ausgewählten Projekten wird ein Investitionsvolumen von knapp 1,8 Millionen Euro ausgelöst. Davon sind rund 626.000 Euro Fördermittel der EU und des Landes Baden-Württemberg. Alle Projekte, die nicht zum Zug gekommen sind, haben grundsätzlich noch die Möglichkeit über das Nachrückverfahren in den Genuss einer LEADER-Förderung zu kommen.

Die Mitglieder der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald mit Schreinermeister Hans Peter Mast bei der Besichtigung des umgebauten Kuhstalls

Im Anschluss an die Sitzung fand eine Projektbesichtigung bei Schreinermeister Hans Peter Mast in Sommenhardt statt. Mit Hilfe der LEADER-Fördermittel hat er zusammen mit seinem Geschäftspartner Rainer Burkhardt die Firma  Gesundes Wohnen, Mast und Burkhardt UG gegründet und den ehemaligen Kuhstall des elterlichen Hofes zu einer Präsentationsfläche für Naturbaustoffe umgenutzt. Damit leisten die beiden Firmeninhaber einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Lebensqualität. Sie erhalten Arbeitsplätze, haben einen neuen geschaffen und beugen einem weiteren Leerstand im Ort vor. Durch den beispielhaften Einsatz von heimischem Holz insbesondere der Weißtannen tragen sie zudem zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung bei. Dementsprechend groß fiel auch das Lob der Aktionsgruppenmitglieder für dieses Projekt aus.

Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.