27.10.2021

Zehn LEADER-Projekte zur Förderung ausgewählt - Umnutzung von Leerständen im Fokus

Dieter Laquai vom Landesnaturschutzverband als Gründungsmitglied der LEADER-Aktionsgruppe verabschiedet

Verabschiedung von Dieter Laquai, der seit 2002 den Landesnaturschutzverband in der LEADER-Aktionsgruppe vertreten hat. v.l.: Dr. Frank Wiehe, Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, Dieter Laquai, Landesnaturschutzverband und Geschäftsführerin Dajana Greger

In der jüngsten Sitzung der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald wurden zehn Projekte zur Sicherung der Lebensqualität, zur Vermarktung regionaler Produkte und zur Steigerung der Naturerlebnisqualität im Tourismus ausgewählt: Sechs aus dem Landkreis Freudenstadt, drei Projekte aus dem Landkreis Calw sowie ein gebietsübergreifendes Projekt das neben den Landkreisen Calw und Freudenstadt auch die LEADER-Region Heckengäu miteinbezieht.

„Mit der aktuellen Auswahlrunde ist es uns gelungen, die zur Verfügung stehenden Fördermittel vollständig zu binden,“ freut sich der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, Dr. Frank Wiehe, über den guten Zuspruch. Leider haben die Fördermittel nicht für alle Projektanträge ausgereicht. Nun hofft man, dass es Anfang 2022 noch weitere Mittel vom Land gibt, um auch die Nachrückerprojekte in die Förderung mit aufnehmen zu können.

Durch die sogenannte Übergangsverordnung standen für die Auswahlentscheidung Fördermittel in Höhe von rund 530.000 Euro EU-Mitteln zur Verfügung. Mit der Übergangsverordnung überbrücken die EU und das Land Baden-Württemberg die Zeit bis zur Auswahl der neuen LEADER-Regionen für die nächste Förderperiode.

Zu den ausgewählten Projekten gehören private Maßnahmen wie die Einrichtung eines kulturellen Zentrums im alten Schulhaus in Enzklösterle-Gompelscheuer, der Bau einer Wander- und Erlebnishütte in Schömberg oder die Einrichtung eines Biergartens im Stil eines Bauerngartens in Waldachtal-Tumlingen. Aber auch eine Existenzgründung mit dem Umbau eines alten Fabrikgebäudes zu einem Tonstudio in Alpirsbach wird mit LEADER-Mitteln unterstützt, ebenso wie die Umnutzung eines leerstehenden Gebäudes bzw. einer Scheune zu Wohnraum in Baiersbronn und Loßburg-24-Höfe.

Zu den kommunalen Maßnahmen, die gefördert werden, gehören zwei gebietsübergreifende LEADER-Kooperationsprojekte. Zum einen die Einrichtung eines Infopoints an der Freudenstädter Straße in Baiersbronn, ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung des „Masterplans Schwarzwalhochstraße“, einem Kooperationsprojekt der den LEADER-Regionen Mittelbaden und Ortenau sowie das Projekt „Junges Wohnen“ in Oberreichenbach. Bei diesem interkommunalen Projekt arbeiten Oberreichenbach und weitere Gemeinden aus dem Südschwarzwald und Mittelbaden gemeinsam an zukunftsorientierten Wohnmodellen für junge Erwachsene durch die Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern.

Aber auch Vereine sind antragsberechtigt. So konnte der Verein Therapiezentrum Osterhof in Baiersbronn mit einer Förderung bedacht werden. Mit den Fördermitteln wird der Außenbereich des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit inklusiven Spielangeboten ganzheitlich ausgestaltet und trägt so zur Steigerung der Lebensqualität insbesondere dieser jungen Menschen bei.

Mit der Förderung vorbereitender Maßnahmen zur Gründung einer Regionalwert AG wurde darüber hinaus der Grundstein für ein Kooperationsprojekt der LEADER-Regionen Nordschwarzwald und Heckengäu gelegt. Gemeinsam soll in den Landkreisen beider LEADER-Regionen der Aufbau eines regionalen Wertschöpfungsraumes im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft auf den Weg gebracht werden.

Mit den zehn ausgewählten Projekten wird ein Investitionsvolumen von rund 3,4 Millionen Euro ausgelöst. Davon sind rund 820.000 Euro Fördermittel der EU und des Landes Baden-Württemberg.

Am Ende der Sitzung wurde Dieter Laquai als langjähriges Mitglied in der LEADER-Aktionsgruppe verabschiedet. Wiehe würdigte sein ehrenamtliches Engagement mit dem er den Landesnaturschutzverband über drei Förderperioden hinweg vertreten hat. „Als Gründungsmitglied haben Sie seit 2002 in der Aktionsgruppe mitgewirkt und die Projekte unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten immer in eine gute Richtung gelenkt“, so Wiehe und überreichte Laquai, der aus Altersgründen ausscheidet, als Dank ein Präsent.

Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.