20.06.2009

Leader-Projekt "Lebensqualität durch Nähe" startet durch

NEUBULACH. Mit einer großen Auftaktveranstaltung im Rathaus der Stadt Neubulach gaben die Projektverantwortlichen aus Baden-Württemberg und Österreich den Startschuss für mehr Lebensqualität in den ländlichen LEADER-Regionen beider Länder.
 

Der demographische Wandel, die Kommunalfinanzen, die Verlagerung von Arbeitsplätzen oder der Rückzug der örtlichen Nahversorgung stellen die Kommunen und ihre Bürger zunehmend vor neue Herausforderungen.

Vor diesem Hintergrund hat die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald ein transnationales Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, mit dem die Kommunen bei der Erarbeitung zukunftsfähiger Handlungskonzepte und Projekte unterstützt werden. Ziel ist die Sicherung der Grundversorgung und der Lebensqualität in den Orten. „Das Projekt „Lebensqualität durch Nähe“ bietet hierbei einen guten und wichtigen Ansatz“, wie der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, der Calwer Landrat Hans-Werner Köblitz, ausführte. Es ist ein Instrument mit dem kommunale Entwicklungsprozesse initiiert und begleitet werden können. Dabei baut das Projekt auf dem Engagement und den Ideen der Bürger auf. Denn die Erfahrungen zeigen: Handlungskonzepte und Projekte können nur dann tragfähig entwickelt werden, wenn sie von den Bürgern gemeinsam erarbeitet und von allen beteiligten Akteuren mitgetragen werden. Wie die Veranstaltung deutlich machte, muss das Rad hierbei in vielen Fällen nicht neu erfunden werden. In den Vorträgen und den Foren am Nachmittag wurden viele gute Beispiele aus Baden-Württemberg und aus Österreich vorgestellt, von denen man lernen und profitieren kann. Themenschwerpunkte bildeten Modelle zur Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, innovative Wohnformen, die es den Menschen ermöglichen in ihrer gewohnten Umgebung alt zu werden sowie Modelle zur ortsnahen Rundum Versorgung und zur Einbindung von Jugendlichen als Motor für die Regionalentwicklung. Ein breiter Ideenfundus, von dem sich die teilnehmenden Kommunen inspirieren lassen können. Aus den sieben LEADER-Regionen beteiligen sich über 35 Gemeinden an diesem Projekt. Aus dem LEADER-Gebiet Nordschwarzwald sind dies die Stadt Neubulach sowie die Gemeinden Oberreichenbach, Forbach, Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald. Bürgermeister Walter Beuerle betonte in seiner Begrüßung die große Chance, die das Projekt der Stadt und ihren Bürgern böte und freute sich, dass so viele der Einladung zum Projektauftakt gefolgt seien. Dies zeige, dass das Projekt auf das notwendige Interesse stößt. In Neubulach wurde bereits ein Vorbereitungsteam gegründet, welches den Prozess vor Ort begleiten und steuern soll. Mit der Durchführung des Projektes und der Begleitung der Projektteams in den Orten wurde die Dienstleister-Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungsprojekte im ländlichen Raum „SPES-Zukunftsmodelle e.V.“ beauftragt. Diese beim Erzbischöflichen Seelsorgeamt in Freiburg angesiedelte Organisation verfügt über einen großen Erfahrungsschatz aus Vorläuferprojekten in anderen Kommunen in Baden-Württemberg. Das Projekt wurde in Österreich entwickelt. „Durch die enge Zusammenarbeit mit Österreich stellen wir sicher, dass die Kommunen auch von den Erfahrungen aus Österreich profitieren können. Genauso gibt es aber auch in Baden-Württemberg Projekte, von denen die Österreicher noch etwas lernen können, wie z.B. das in Eichstetten entwickelte Modell „Pflegewohngruppe Adlergarten“. erläuterte die geschäftsführende Vorsitzende Ingrid Engelhart. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Aktionsgruppen sei eine besondere Stärke des EU-Programms LEADER. "Ich bin davon überzeugt, dass alle Beteiligten gleichermaßen von einander profitieren werden“, stellte Alker heraus. Er dankte den beteiligten Kommunen für ihr besonderes Engagement. Dies sei in Zeiten der Finanzkrise nicht selbstverständlich und zeige, dass man im ländlichen Raum wirklich etwas bewegen möchte.

 



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