Lebensqualität durch Nähe im Rahmen von LEADER (LQN)



Projektträger: Stadt Neubulach, Gemeinden Oberreichenbach, Seewald, Bad Rippoldsau-Schapbach und Forbach

Projektbeschreibung: Der ländliche Raum und damit auch die Kommunen im Schwarzwald stehen seit einigen Jahren vor großen Herausforderungen. Der demographische Wandel, die Kommunalfinanzen, die Verlagerung von Arbeitsplätzen oder der Rückzug der örtlichen Nahversorgung wie z. B. Lebensmittelläden, Banken und Postfilialen stellen die Kommunen zunehmend vor Probleme. Diese Probleme müssen angegangen werden, wenn die Lebensqualität im Ort erhalten oder gar gesteigert werden soll. Vor diesem Hintergrund hat sich die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald gemeinsam mit sechs weiteren Partnerregionen aus Baden-Württemberg und Österreich das Ziel gesetzt, die LEADER-Kommunen bei der Erarbeitung zukunftsfähiger Handlungskonzepte zu unterstützen. Das Projekt „Lebensqualität durch Nähe im Rahmen von LEADER“ (LQN) bietet hier einen guten und wichtigen Ansatz. Es ist ein Instrument, mit dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen und ihr Engagement einbringen können, um so gemeinsam neue Ansätze und Projekte zu entwickeln, mit denen die Lebensqualität vor Ort gesichert bzw. gesteigert werden kann. Hierbei muss das Rad in vielen Fällen nicht neu erfunden werden. Es gibt bereits viele gute Beispiele von denen man lernen und profitieren kann. Das Kennenlernen solcher Projekte und Modelle und die Implementierung in der eigenen Gemeinde war ein weiterer wichtiger Bestandteil von LQN genauso wie der gemeinsame Erfahrungsaustausch über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus. Unterstützt wurden die Kommunen bei diesem Prozess durch die Dienstleisterarbeitsgemeinschaft SPES Zukunftsmodelle Freiburg e.V., die mit professionellen Coachings die externe Begleitung übernommen hat. SPES steht für Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen.

Insgesamt haben sich 25 Kommunen an diesem Projekt beteiligt, wovon 15 aus Baden-Württemberg und fünf aus dem Nordschwarzwald stammten. In den fünf LEADER-Kommunen aus dem Nordschwarzwald haben sich insgesamt 300 Bürgerinnen und Bürger in 27 Arbeitskreisen in das Projekt eingebracht und über 70 Projekte entwickelt. Mit den Projekten wurden zentrale Themen aufgegriffen, die für die Zukunftsfähigkeit der Kommune von entscheidender Bedeutung sind. So wurden z.B. im Bereich der Nachbarschaftshilfe Mittagstische für Senioren eingerichtet oder Vereine wie „Hilfe von Haus zu Haus“ oder „Zeitbank 55+“ gegründet. Im Bereich alternative Möbilitätskonzepte im ländlichen Raum wurden das Elektro-Bürgerrufauto in Oberreichenbach und der Bürgerbus in Neubulach ins Leben gerufen. Es wurden ein DORV-Zentrum zur dorf- und ortsnahen Rundumversorgung und ein offener Jugendtreff errichtet sowie Bürgerenergiegenossenschaften gegründet. Einen Gesamtüberblick über die entwickelten Maßnahmen und über LQN liefert die Homepage unter www.lqn-leader.de und die Abschlussdokumentation „Nähe stärkt“, die auf der Homepage heruntergeladen werden kann. LQN hat dazu beigetragen die Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und sie zum Engagement für ihre Gemeinde motiviert. Es wurden neue Arbeitsplätze und neue regionale Verantwortlichkeiten geschaffen, wie z.B. die Arbeitsgruppen und Kernteams, die über die Projektlaufzeit hinaus ihre Arbeit fortführen und in der Gemeinde fest verankert haben sowie die Vereine und Genossenschaften, die zur Nachbarschaftshilfe oder im Energiebereich gegründet wurden. Damit konnte das Projekt nachhaltig in der Region verankert werden.

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Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.